10.10.2022 / Lesezeit: 7 Minuten
Das RP Karlsruhe legt den Umfang der Umweltverträglichkeitsprüfung im Abschnitt Mannheim-Hüffenhardt fest.
Im Januar 2022 hatte das RP Karlsruhe die Umweltverträglichkeitsprüfung mit dem Scoping gestartet (s. Magazin-Beitrag). Nun ist das Ergebnis des Scopings veröffentlicht, damit sind der Untersuchungsumfang und die Schwerpunkte der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) festgelegt. Die UVP ist das Herzstück der Planungen für die SEL. Sie untersucht die Auswirkungen auf Natur und Mensch im Detail.
Das Ergebnis des Scopings ist veröffentlicht unter sel_untersuchungsrahmen.pdf (baden-wuerttemberg.de).
Die Festlegung des RP Karlsruhe bestätigt in weiten Teilen die bisherigen Erkenntnisse der Vorhabenträgerin über die Schutzgüter entlang des Trassenverlaufs. Umfang und Schwerpunkte der UVP entsprechen im Wesentlichen den Antragsunterlagen der terranets bw. Mit der Veröffentlichung des Untersuchungsrahmens hat das RP Karlsruhe neben der Betrachtung der Flora und Fauna zusätzlich auf eine besondere Berücksichtigung von Naherholungsraum, mögliche Lärmauswirkungen während des Baus und eine detaillierte Betrachtung der Landwirtschaft hingewiesen.
Der Festlegung des Untersuchungsumfangs der UVP durch das RP Karlsruhe ging ein mehrstufiger Prozess voraus.
Denn in die Antragsunterlagen waren bereits zahlreiche Hinweise zu regionalen Begebenheiten aufgenommen, die terranets bw als Vorhabenträgerin auf den Infomärkten für Bürger:innen und über die Online-Beteiligung erhalten hat. Ein Ergebnis dieser ersten, frühen Öffentlichkeitsbeteiligung ist auch die Prüfung der Variante „Nußloch Süd“. Sie führt über das Gebiet der Gemeinde Nußloch Süd am Rande des Steinbruchs entlang der K4157 und ist ebenfalls Bestandteil der Umweltverträglichkeitsprüfung.
Während des Scoping-Verfahrens fand auf Einladung des RP Karlsruhe am 22. Juni 2022 ein öffentlicher Erörterungstermin statt. Vertreter:innen der betroffenen Städte und Gemeinden, politische Mandatsträger:innen der Region, Landwirt:innen, Winzer:innen und Vertreter:innen von Natur- und Umweltschutzverbänden teilten ihre Sicht auf das Projekt und mögliche Auswirkungen auf Mensch und Natur mit dem RP Karlsruhe. Als Ergebnis des Termins konnten wertvolle Anregungen über die bestmögliche Abwägung zwischen Umweltverträglichkeit und Trassenführung aufgenommen werden.
Die Festlegung des RP Karlsruhe bestätigt nun in weiten Teilen die bisherigen Ergebnisse der Vorhabenträgerin über die Schutzgüter entlang der Trasse und die daraus resultierenden Schwerpunkte der UVP. Durch die sorgfältige Auswertung und Erfassung der regionalen Begebenheiten durch das unabhängige Umweltplanungsbüro und dank des sehr konstruktiven Austauschs mit Vertreter:innen der Natur- und Umweltschutzverbände, Städte und Gemeinden und interessierten Bürger:innen spiegelten die Antragsunterlagen bereits ein weitgehend vollständiges Bild wider. terranets bw bedankt sich bei allen, die ihr Wissen und ihre Anregungen geteilt haben, für die offene und fachlich sehr fundierte Zusammenarbeit.
Wie terranets bw die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt im Detail untersucht und welche Bedeutung die Ergebnisse für die Planung der SEL haben, erfahren Sie im Video, das Umweltplaner Bernd Avermann von Bosch & Partner bei seiner Arbeit begleitet.
Zudem gibt Herr Avermann in einem Interview Einblicke in seine Arbeit: "Der Austausch mit Menschen bereichert meinen Job"