05.05.2022 / Lesezeit: 3 Minuten
Als erste Wasserstoff-Pipeline der Region ist die Süddeutsche Erdgasleitung (SEL) Wegbereiterin für eine klimaneutrale Zukunft.
Die SEL ist ein Multitalent, eine kluge Investition in die Zukunft und eine Brücke in eine neue Zeit. Zunächst wird die SEL gebraucht, um den steigenden Erdgastransportbedarf in der Region zu decken. So sichert die SEL die sichere Versorgung mit Wärme und Strom während dem Ausstieg aus der Atom- und Kohleenergie ab.
Dann steht die SEL bereit, als erste Pipeline Wasserstoff nach Baden-Württemberg zu transportieren. Ab spätestens 2030 soll sie Baden-Württemberg an die bundesweite und europäische Wasserstoff-Infrastruktur anschließen.
Dafür wird die SEL schon heute „H2-ready“ geplant. Denn wie wichtig eine gute Wasserstoff-Infrastruktur künftig sein wird, zeigt ein Blick auf den Endenergieverbrauch, die bei den sogenannten Endkunden verbrauchte Energie: Derzeit ist 80 Prozent der von den Endkunden in Deutschland genutzten Energie „molekular“, also ein fester, flüssiger oder gasförmiger Energieträger. Nur 20 Prozent der genutzten Energie ist Strom, von dem wiederum in 2020 etwas weniger als die Hälfte klimaneutral erzeugt wurde.
Neben dem angestrebten, massiven Ausbau erneuerbarer Energien und Energieeffizienz-Maßnahmen muss also vor allem die Nutzung von grünen Gasen und Wasserstoff verstärkt werden, um Klimaneutralität in der Energieversorgung zu erreichen.
Um ab 2030 schrittweise eine bundesweite Versorgung mit Wasserstoff sicherzustellen, haben die deutschen Gastransportnetzbetreiber ein visionäres Wasserstoffnetz [siehe Graphik] entwickelt. Den Kern bilden dabei Gasleitungen, die zunächst für Erdgas genutzt und dann auf den Transport von Wasserstoff umgestellt werden. Eine effiziente und nachhaltige Lösung, denn dadurch wird der aufwändige Neubau für eine Wasserstoff-Infrastruktur begrenzt.
Deshalb ist auch die SEL als wichtiger Bestandteil des Wasserstoffnetzes vorgesehen: Sie soll ab 2030 den Rhein-Neckar-Raum und den Großraum Stuttgart mit Wasserstoff versorgen. Somit gilt die SEL als Wegbereiterin für eine klimaneutrale Zukunft des energieintensiven Industrie- und Technologielandes Baden-Württemberg.
Am 08.10.2022 informierte die ARD in ihrem Beitrag „Countdown für die Wasserstoff-Revolution“ über die geplante Wasserstoff-Anbindung Baden-Württembergs. terranets bw plant über die SEL hinaus ihre gesamte Transportinfrastruktur bis 2040 umzustellen. Den Beitrag finden Sie hier: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/wasserstoff-brennstoffzelle-infrastruktur-101.html.
terranets bw setzt sich mit ihrer Initiative „H2 für BW“ für die Anbindung von Baden-Württemberg an die deutsche und europäische Wasserstoff-Infrastruktur ein. Im Rahmen einer Wasserstoff-Marktabfrage haben terranets bw mehr als 50 Bedarfsmeldungen von Verteilnetzbetreibern, Stadtwerken, Kraftwerken und Unternehmen aus ganz Baden-Württemberg erreicht. Sie zeigen: Ab 2030 wächst der prognostizierte Bedarf für Wasserstoff stark an – insbesondere in der Region Rhein-Neckar und im Großraum Stuttgart. Bis 2032 wird eine Leistung von ca. 12 GW nachgefragt, bis 2040 16,8 GW und schließlich annähernd 20 GW im Jahr 2050.
Mehr erfahren Sie auch unter www.h2-fuer-bw.de