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Trassenführung über Emmertsgrund/ Lingental

15.03.2023 / Lesezeit: 7 Minuten

terranets bw entscheidet sich nach der technischen und umweltfachlichen Untersuchung verschiedener Varianten für eine Querung mittels Bohrverfahren.
 

Zur Optimierung der Trassenführung im Vergleich zur 2006 planfestgestellten Trasse in Emmertsgrund/ Leimen prüfte terranets bw in den vergangenen Monaten verschiedene Varianten sowohl umweltfachlich als auch technisch.

Seit Herbst 2021 befindet sich terranets bw im Rahmen der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung entlang der geplanten Süddeutschen Erdgasleitung (SEL) im Austausch mit Bürger:innen, politischen Vertreter:innen und Fachexpert:innen aus Landwirtschaft und Umweltschutz.

Als Anregung aus der Öffentlichkeitsbeteiligung wurde die Variante „Nußloch Süd“ untersucht, die über das Gebiet der Gemeinde Nußloch am Rande des Steinbruchs entlang an der K 4157 führt. Gegen die Variante „Nußloch Süd“ sprechen die im Vergleich schwerwiegenden Auswirkungen auf Mensch und Natur. „Diese Trassenführung wäre mit einem erheblichen Eingriff in das Naturschutzgebiet „Nußlocher Wiesen“ verbunden, in dem viele seltene Arten heimisch sind" erklärt Maren Raubenheimer, Projektleiterin der SEL im Abschnitt Mannheim – Hüffenhardt. Deswegen entschied sich terranets bw für die Trassenführung über Emmertsgrund/Lingental.

Für die Trassenführung in Emmertsgrund/Lingental lag 2006 bereits eine Genehmigung vor. „Uns war wichtig, die Chance des bevorstehenden Genehmigungsverfahrens zu nutzen, um eine Verbesserung der Trassenführung zu erzielen“ so Raubenheimer. Deshalb untersuchte terranets bw in diesem Bereich verschiedene Varianten zur Verlegung der Leitung.

Das Ergebnis: terranets bw entscheidet sich für eine Querung mittels Bohrverfahren (geschlossene Querung).

Die Leitung wird dabei mindestens 4 Meter unter der Erdoberfläche verlegt. So bleiben sowohl Weinanbau-Flächen als auch Waldflächen erhalten. Für die geschlossene Querung sprechen ein deutlich reduzierter Eingriff in Weinanbau-Flächen und landwirtschaftliche genutzte Flächen, die Minimierung des Eingriffs in das FFH-Gebiet (Ausleger des Odenwaldes) sowie die Vermeidung einer Beeinträchtigung des Neubaugebietes „Kastanienbuckel“ in Leimen (Lingental). Die Umsetzung der geschlossenen Querung ist technisch anspruchsvoller als eine offene Querung, bei der die Leitungsrohre in einem zuvor ausgehobenen Rohrgraben verlegt werden. Für die geschlossene Querung werden hingegen Bohrgruben am Beginn sowie am Ende der Bohrung eingerichtet.

Weitere Informationen zur Untersuchung und Entscheidung finden Sie hier

„Die SEL wird für die sichere Energieversorgung in Baden-Württemberg dringend gebraucht“, bestätigt Raubenheimer. Den optimierten Trassenverlauf wird terranets bw mit ihrem Genehmigungsantrag Ende Mai 2023 beim Regierungspräsidium Karlsruhe (RP Karlsruhe) einreichen. „Mit der geschlossenen Querung haben wir die Hinweise der betroffenen Winzer und der Stadt Heidelberg berücksichtigt und eine tragfähige Lösung entwickelt“ so Raubenheimer.

Bürger:innen können sich bei einem Infomarkt in Heidelberg am 20. März 2023, zwischen 17 Uhr und 20 Uhr informieren. Um Anmeldung zur Veranstaltung unter www.terranets-sel.de/infomarkt wird gebeten.

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